Tattoo- und Piercingversicherung -Tattoos, Sonne und Solarium- Worauf solltest Du achten?

Tattoos, Sonne und Solarium: Worauf solltest Du achten?

Tattoo und Piercing Versicherung - Uwe Redler
Von Uwe Redler
Veröffentlicht am 22.03.2020

Hattest du auch den Eindruck, dass immer mehr Leute an sichtbaren Stellen tätowiert sind?

Mir geht es jedenfalls so. Hoffentlich haben diejenigen darauf geachtet, ihre oft auch sehr hochwertigen Tätowierungen entsprechend zu schützen. Denn ansonsten wäre es echt schade um die tolle Arbeit des Tätowierers und um das schöne Geld, das die Tattoobesitzer dafür gezahlt haben.

Natürlich möchte zu Recht jeder seinen Körperschmuck herzeigen – was ja im Sommer bei den heißen Temperaturen und viel nackter Haut sehr gut möglich ist. Nur rate ich dir, deine Tattoos gut zu schützen, sonst sind sie schnell wieder dahin.

Zwar ist die warme Zeit für dieses Jahr vorüber. Doch vielleicht fährst du ja über den Winter in ein Urlaubsland, wo die Sonne scheint. Oder du nutzt die Zeit, um deine Haut im Solarium zu bräunen. Außerdem: Der nächste Sommer kommt mit Sicherheit. Deshalb solltest du wissen, worauf du achten musst, damit deine Tätowierungen lange schön bleiben. Und genau dafür habe ich diese kleine Folge über Tattoos, Sonne und Solarium für dich zusammengestellt. Und los geht’s mit dem ersten Teil.

Frisches Tattoo und Sonne – von Sonnenbrand bis Krebs ist alles möglich

Bei einer Tätowierung wird deine Haut verletzt. Deshalb verhält sich ein frisches Tattoo genau wie eine Wunde. Was du zu allererst wissen solltest: An dieser Hautstelle gibt es für einige Zeit keinerlei, ich wiederhole KEINERLEI, natürlichen körpereigenen UV-Schutz mehr. Die frische Verletzung ist den Sonnenstrahlen schutzlos ausgeliefert!

Die ganze Situation überfordert auch dein Immunsystem – denn es muss gleich auf zwei Baustellen arbeiten: Zum einen ist es damit beschäftigt, die Hautverletzung, die durch das Tattoo entstanden ist, zu heilen. Und zum anderen muss es mit der Entzündungsreaktion infolge der UV-Attacke fertig werden. Das ist nicht gut, denn das Immunsystem würfelt beide Baustellen durcheinander und werkelt wie wild wahllos auf beiden herum.

UVA- und UVB-Strahlung

Diese Strahlung kann so ungehindert bis in tiefe Gewebsschichten deiner Haut eindringen und dort einigen Schaden anrichten. Bereits nach 2 minütiger Sonneneinstrahlung können Verbrennungen entstehen und ein ausgewachsener Sonnenbrand daraus werden. Die Stelle beginnt zu schmerzen oder fühlt sich merkwürdig an. Manche bekommen einen Ausschlag, der allgemein als „Sonnenallergie“ bezeichnet wird, und es entwickelt sich ein unangenehmer Juckreiz.

Das Tattoo kann nun aussehen wie Relief, sich ein weiteres Mal schälen und die Farbpigmente werden übermäßig abgebaut. So wird die Tätowierung unscharf und das Farbergebnis verschwommen, weil sich die Farbpigmente nicht wie vorgesehen in der Dermis „einnisten“ können. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einer dauerhaften Vernarbung des Tattoos kommen.

Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass die Farbmoleküle in der Haut durch UV-Bestrahlung gespaltet werden. Die Farben werden dadurch gebleicht und es können bei bestimmten Farben giftige und teilweise sogar krebserregende Substanzen entstehen.

Ich gehe mal davon aus, dass du sehr gut auf all das verzichten kannst!

Bei frischem Tattoo – Sonne und Solarium meiden

Der Heilvorgang der Hautstelle, wo das Tattoo gestochen wurde, dauert von Mensch zu Mensch unterschiedlich lang. Aber du solltest schon von mindestens 5 bis 6 Wochen ausgehen, besser noch bis zu 8 Wochen, um auf Nummer Sicher zu gehen. In dieser Zeit solltest du keine Sonnenschutzmittel benutzen. Einige diverse Inhaltsstoffe des Sonnenschutzmittels können dem Tattoo schaden. Zudem sind die meisten Produkte sehr fettig, was dazu führen kann, dass deine Haut zu feucht wird.

Um Haut und Tätowierung vor der UV-Strahlung zu schützen, hilft während dieser Zeit also nur, dass du die Stelle mit loser Kleidung bedeckt hältst. Das gilt nicht nur bei direkter Sonneneinstrahlung, sondern auch im Schatten oder bei schlechtem Wetter. Wie ein Vampir das Tageslicht meiden muss, weil er sonst dahin schmilzt, so ist für dein frisches Tattoo ebenfalls jegliches Licht tabu. Das gilt selbstverständlich auch fürs Solarium!

Nach einigen Wochen

Wenn nach den bis zu 8 Wochen deine Zellwände gefestigt und fit sind, kannst du auch wieder Kosmetikprodukte verwenden und Sonnenschutzmittel auf der Hautstelle mit dem Tattoo auftragen.

Aus diesen Gründen macht es Sinn, dein Tattooprojekt in die Wintermonate zu verlegen. So kommst du nicht so leicht in Versuchung, das „bisschen“ Sonne an die Haut zu lassen und dadurch dann das gesamte Projekt zu sabotieren. Das gilt besonders, wenn es eine größere Tätowierung ist, die sich über mehrere Sitzungen erstreckt. Die gesamte Zeit über gilt dein Tattoo dann als frisch und es dauert natürlich noch länger, bis deine Haut wieder ohne Gefahr von Schäden in die Sonne kann.

Wenn dir also den Tätowierer rät, 6 bis 8 Wochen lang die Sonne zu meiden, dann halte dich besser daran, sonst riskierst du nicht nur Sonnenbrand, Vernarbung und giftige Substanzen in deiner Haut, sondern gefährdest auch das schöne Ergebnis deiner Körperbemalung. Und es wäre doch wirklich schade um die Kreativität, die Liebe, die Arbeit und das Geld, die in das Tattoo investiert wurden.

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Geschrieben von Uwe Redler
Uwe W. Redler hat sich auf den Bereich Tätowierer- und Piercerversicherungen spezialisiert. Die Leidenschaft des Körperschmucks und die jahrelange Erfahrung im Versicherungsbereich haben ihn auf die Idee gebracht, dieses zu verbinden.

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