Tattoo- und Piercingversicherung -Tattooentferung mittels Laser – Entstehen dadurch Narben?

Tattooentferung mittels Laser – Entstehen dadurch Narben?

Tattoo und Piercing Versicherung - Uwe Redler
Von Uwe Redler
Veröffentlicht am 31.01.2013

Bei der Tattooentfernung mit dem Laser kommt kein Skalpell oder anders chirurgisches Gerät zum Einsatz. Vielmehr macht man sich hier die physikalischen Eigenschaften des Lichts zu Nutze.

Das heißt, Licht wird abhängig von seiner Wellenlänge von bestimmten Farben reflektiert oder absorbiert. Beim Reflektieren passiert gar nichts mit der Farbe.

Beim Absorbieren oder Aufnehmen der Lichtenergie kommt es unter anderem zu einer Wärmeentwicklung. Das kannst Du einfach nachprüfen, indem Du ein weißes und ein schwarzes T-Shirt in die Sonne legst.

Das schwarze absorbiert die Lichtenergie besser und wird daher schneller warm. Beim der Tattooentfernung mit dem Laser passiert nichts anderes. Nur trifft das Licht in der passenden Wellenlänge hoch gebündelt auf die Tattoo-Farben. Die Pigmente absorbieren das Licht blitzschnell und werden so heiß, dass sie platzen. Du spürst das durch einen stechenden Schmerz. Wissenschaftlich wird dies „photoselektive Thermolyse“ genannt.

Narben als Folge von Entzündungen

Bisher ist klar geworden, dass der Tätowierer oder auch der Hautarzt, der Dein Tattoo mittels Laser entfernt, nichts aufschneidet, sticht oder sonstwie mechanisch an Deiner Haut verändert.

Das heißt prinzipiell schon einmal, dass diese Methode der Tattooentfernung ein geringeres Risiko beinhaltet, Narben zurückzulassen. Es sind ja nur die Tattoo-Farben die erhitzt werden. Auf alles andere hat der Laser-Strahl idealerweise keinen direkten Einfluss. Das heißt aber nicht, dass die Entstehung von Narben hier unmöglich ist.

Die platzenden Farbpigmente sprengen natürlich auch die Zellen, die sie umschließen, werden frei und erneut als Fremdkörper erkannt. Dies setzt eine entzündliche Reaktion in Gang. Es kommt also zu Hautrötungen und es können sich Blasen bilden sowie Schorfablagerungen stattfinden. Werden diese Hautveränderungen nicht richtig behandelt oder schlimmstenfalls sogar aufgekratzt, kann es zu größeren Wunden und stärkeren Entzündungen kommen. Im Effekt besteht dann auch die Gefahr, dass Narben zurückbleiben.

Sicher spielt hier auch eine Rolle, an welcher Stelle des Körpers sich das Tattoo befindet und in welchem Maße Deine Haut dazu neigt, Narben zu bilden.

Gebräunte Haut erhöht das Narben-Risiko

Ein weiteres Problem kommt auf, wenn Du einen sehr dunklen Hauttyp hast oder gut gebräunt zur Tattooentfernung erscheinst. Ein verantwortungsvoller Tätowierer wird Dir dann zunächst ein paar Wochen Sonnenabstinenz verordnen. Die natürlichen, braunen Farbpigmente Deiner Haut haben nämlich die dumme Eigenschaft, dass auch sie sehr gerne Lichtenergie absorbieren.

In diesem Falle zertrümmert dann der Laser neben den Tattoo-Farben auch Dein Melanin-Depot an den entsprechenden Stellen. So kommt es nicht nur zu weißen Flecken. Auch die Wirkung des Laser-Lichts in Deiner Haut wird massiver und das Narben-Risiko steigt.

Narben durch Einsatz eines minderwertigen Lasers

Schließlich kommt es zudem auf den Laser selber an. Verwendet der Tätowierer ein Gerät, das nicht hohen Qualitätsnormen entspricht, also keine genau definierte Energieabgabe-Menge und Wellenlänge einhält, können Verbrennungen entstehen, die Narben hinterlassen.

Das gilt auch für den Fall, wenn Du nicht genau weißt, welche Inhaltsstoffe dein Tattoo enthält. Anhand derer muss der Tätowierer nämlich entscheiden, welchen Laser er für welchen Farbton einsetzt. Wird hier auf Verdacht gelasert, steigt wiederum die Verletzungsgefahr sowie das Narben-Risiko.

Ein seriöser Tätowierer wird bei so einem ungewissen Kenntnisstand über Inhaltsstoffe übrigens von der Laser-Methode eher abraten.

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Geschrieben von Uwe Redler
Uwe W. Redler hat sich auf den Bereich Tätowierer- und Piercerversicherungen spezialisiert. Die Leidenschaft des Körperschmucks und die jahrelange Erfahrung im Versicherungsbereich haben ihn auf die Idee gebracht, dieses zu verbinden.

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